Bringen Sie Ihrem Kind früh bei mit Geld umzugehen.

Darum ist es wichtig, das junge Menschen schon früh lernen mit Geld umzugehen

Maedchen mit EC-Karte

Bevor es bargeldlose Mittel gibt, sollte der Umgang mit Geld geschult sein.

Junge Menschen haben heutzutage um einiges mehr Geld zur Verfügung und damit eine höhere Kaufkraft als frühere Generationen. Dies wird nicht nur deutlich wenn man schon 10-jährige mit teuren Geräten wie Smartphones, Tablets oder mobilen Spielkonsolen herumhantieren oder in teuren Markenklamotten gekleidet sieht, sondern auch, wenn man einfach den direkten Vergleich mit dem Taschengeld früherer Generationen zieht. Wenn man dem gegenüberstellt, was es heute bedeutet, eine fest eingeplante Konsumgröße zu sein, die begierig von Werbe- und Marketingleuten ins Fadenkreuz genommen und von früh bis spät mit Werbebotschaften und Kaufanreizen bombardiert wird, ergibt sich ein Bild der allgegenwärtigen Verführung der jüngeren Generation, und einer Falle dem ständigen Konsum zu verfallen und dabei in eine Spirale von Kaufsucht, Konsumzwängen und Überschuldung zu geraten, aus der sie dann als Erwachsene nur schwer wieder herauskommen.

Erste Gelegenheiten früh nutzen

Viele Kinder gehen Ihren ersten Kontakt mit Werten und Geld oft spielerisch in zartem Kinderalter an, vielleicht indem Sie Kaufmannsladen spielen oder ihr erstes niedliches Sparschwein vielmehr als Spielzeug sehen, als ein Ort zum Aufbewahren von Geld für schwerere Zeiten oder langersehnte Wünsche. Das sind meist schon die ersten besten Gelegenheiten für Eltern, sich mit Ihren Kindern mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Dabei sollte Geld in der Familie, wie es leider vielfach ist, niemals ein Tabuthema sein, sondern immer offen und frühzeitig angegangen werden. Die Eltern dienen schließlich von früh an, auch in diesem Punkt, als Vorbilder bei denen sich das Verhalten abgeschaut und imitiert wird. Somit sollte auch das Thema Geld nie negativ besetzt werden, sondern sollte so früh wie möglich wie zum Beispiel bei gemeinsamen Einkäufen, angesprochen und erklärt werden.

Dabei ist es immer wieder das Einkaufen, wenn nämlich Kinder fordernd und flehend nach einem Schokoriegel, einem neuen Spielzeug oder Comicheftchen bitten, somit auch der erste gute Punkt den Kindern zu verdeutlichen, dass es sowas wie ein Familienbudget gibt und dieses durchaus endlich ist. Dies sollte am besten bereits vor dem Einkaufen und frühzeitig geschehen, um die Kinder für später besser darauf vorzubereiten, einmal selbst mit ihrem eigenen Geld gut haushalten zu können. Schließlich sollen Sie auch früh begreifen, das alles einen bestimmten Wert hat und nicht jede Anschaffung immer in ein Budget passt. Mit einfachen Rechenspielen können selbst die Kleinsten schon darauf vorbereitet werden, Grenzen zu erkennen und sich selbst welche zu setzen. Dabei kann man dann auch gleich ein Bewusstsein für Verhältnisse und ein Werteverständnis gegenüber Alltäglichem schaffen.

Die Kinder von heute sind die Konsumenten von morgen

So nett es nämlich sein kann, die Sorglosigkeit und Niedlichkeit in Kindertagen beim Umgang mit Geld zu sehen, umso verstörender kann es sein, wenn die späteren Teenager dann tatsächlich Kaufentscheidungen treffen oder finanzielle Verpflichtungen eingehen. Ganz besonders, wenn das ganze dann nicht mit Bargeld passiert sondern eher virtuell mit EC-Karte, im Internet oder per Handy. Nicht ohne Grund gibt es bereits Angebote von Banken, die Zwölfjährigen Karten mit Zahlungsfunktion bereitstellen und Rechnungen von zu Hause aus ganz bequem per Online Banking ermöglichen.

Umgang mit Geld - Kinder sind im Internet of sorglos

Gerade über das Internet agieren Kinder oft sorglos.

Rechtlich gesehen können Jugendliche zwar erst ab 18 Jahren Geschäfte im Internet abschließen. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Die Mehrheit der 12 – 18 jährigen besitzt ein Konto und ein Handy und bezahlt entweder regelmäßig mit seiner Karte in Geschäften oder nutzt die virtuelle Geldbörse im Internet. Die jungen Leute bewegen sich dabei mittlerweile schon wie selbstverständlich durch das Internet und nutzen kostenpflichtige Services und tätigen Einkäufe über eBay, amazon oder bei iTunes. Überziehen von Konten geht bei den Angeboten für Jugendliche zwar nicht, aber irgendwann geht einfach mal der Überblick auch bei PayPal Konten oder den PrePaid Karten verloren. Da werden schnell mal die Ausgaben überschätzt und Schulden zum Beispiel auf Handyrechnung und eben auf Kosten der Eltern gemacht oder Geld bei Freunden und Schulkameraden geliehen. An diesem Punkt ist es fast schon zu spät, noch das Verständnis der Jugendlichen für das vorher angesprochene Budget zu prägen. Wer in dem schwierigen Alter eines Teenagers nicht daraus lernt, hat später immer wieder die selben Probleme mit dem Haushalten des eigenen Einkommens und wird so auch immer öfter über seine Verhältnisse leben.

Bewusstsein zum Umgang mit Geld schärfen und  rechtzeitig vorbereiten

Also sollte man bei Kindern wirklich früh beginnen, das Bewusstsein für Budgets zu schärfen und ihnen beibringen, eines festzulegen und sich einzuteilen. So macht es zum Beispiel auch ein Projekt namens Bricklebrit, benannt nach dem Zauberwort aus dem Märchen mit dem Goldesel, das bereits Kinder im frühen Alter in Kindergärten und Grundschulen besucht und die Kleinsten anhand eines transparenten Sparschweins mit vier Fächern, in Sachen Geld und Umgang mit Geld, spielend erzieht. In das Sparschwein wandert dann gedanklich und förmlich alles rein was Sie regelmäßig oder unregelmäßig bekommen haben und werden. Das Taschengeld das Sie erhalten, das Geld das Sie von Verwandten zugesteckt bekommen oder der eigene Verdienst für kleine Arbeiten, die sie verrichten. Ein Fach repräsentiert den Teil für Ausgaben, ein Fach steht fürs Sparen, ein anderer fürs Investieren und der letzte kann dann zum Beispiel für die gute Tat stehen. So lernen Kinder beim Heranwachsen genau zu überlegen, was sie sofort ausgeben können und was sie für längerfristige Wünsche auf die sprichwörtlich hohe Kante legen müssen. Primär steht also der Aufschub von Wünschen und die Kontrolle von Impulsen im Vordergrund, um zu lernen wie eine Einteilung und Einhaltung eines Budgets funktionieren kann.

In der Praxis bewähren

Ergänzend ist es aber auch immer von Vorteil, wenn zur reinen Theorie noch die Praxis hinzukommt und sich das besprochene tatsächlich manifestiert. Dazu gehört, auch wenn wir in zunehmend virtualisierten Zeiten leben, das wir Geld sehen, spüren und halten müssen, sprich die Haptik des Geldes. Früh übt sich, nicht nur im Beispiel mit dem Sparschwein am besten, sondern auch bei Jugendlichen, wenn man das Geld in seinen Händen hält und tatsächlich in Scheinen oder Münzhaufen einteilen kann. Dadurch verliert man weniger den Bezug dazu und kann auch besser mitverfolgen, wie es weniger wird. Dazu gehört, das man Kindern eben ihr Taschengeld besser bar auszahlt oder lieber mit der Beantragung einer EC-Karte oder dem Aushändigen des Passwortes für den iTunes Account etwas wartet, um dann auch einen besseren Effekt zum Umgang mit Geld zu erzielen.

Fazit

So ist es meist auch ganz gleich was man am Ende genau tut. Am Anfang sollte möglichst das Thema Geld einfach schon frühzeitig und ohne Druck thematisiert werden. Nicht erst wenn sich schon Probleme abzeichnen. So kann eine Wissen- und Wertevermittlung vorab stattfinden, um Kindern dann auf den richtigen Weg zum vernünftigen Umgang mit Geld zu verhelfen.